Dieser Artikel ist in der Celleschen Zeitung vom 07. März 2023 erschienen. Vielen Dank an die Redaktion für die Erlaubnis zur Veröffentlichung. Gern können Sie sich den Artikel herunterladen.
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„Auf TAF folgt LINA – und damit ist die arbeitsmarktliche Beratung für Geflüchtete bis auf Weiteres gesichert.“ Evelyn Rzymelka, Projektleiterin des Beratungsteams an der Volkshochschule (VHS)
Celle, ist froh, mit ihrem Team die langjährige Arbeit von TAF („Teilhabe am Arbeitsmarkt für Flüchtlinge“) jetzt im Projekt LINA („Langfristige Integration – nachhaltige Arbeitsbegleitung für
Geflüchtete“) fortsetzen zu können.
„In den letzten knapp sieben Jahren haben wir 908 Geflüchtete zu allen Fragestellungen bezüglich des Arbeitsmarktes beraten. Wir haben Deutschsprachkurse vermittelt, die Erstellung von
Bewerbungsunterlagen unterstützt, Vorstellungsgespräche vorbereitet und bei der Suche nach Praktikums-, Arbeits-, Ausbildungs- und Studienplatzsuche geholfen.“
LINA setzt jetzt auf eine nachhaltige und langfristige Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Dabei sollen vor allem Frauen stärker unterstützt werden, und erstmals stehen auch
Geflüchtete mit Handicap im Fokus.
Seit 2008 gibt es an der VHS Celle Projekte, die Geflüchtete beim Zugang zum Arbeitsmarkt unterstützen. Evelyn Rzymelka war bereits in drei Vorgängerprojekten federführend tätig und zieht Bilanz:
„Ein großer Erfolg ist, dass viele Geflüchtete – speziell auch Geduldete – sich inzwischen in einer Ausbildung befinden oder als Fachkraft arbeiten. Vereinzelt konnten wir Akademiker begleiten,
damit sie auch hier in ihren studierten und praktizierten Bereichen tätig werden, zum Beispiel in der Zahn- und Humanmedizin, der Pharmazie und dem Ingenieurswesen. In anderen Bereichen wie Jura
ist dies wegen der unterschiedlichen Rechtsformen unmöglich. Im Bereich Lehramt gestaltet es sich trotz Lehrkräftemangels schwierig. Überproportional viele Geflüchtete arbeiten weiterhin im
Helferbereich.“
„Wir berücksichtigen die mitgebrachten Erfahrungen, Kompetenzen und Qualifikationen“, so Dunja Djamrak vom LINA-Team, die Beratungen bis hin zum Coaching in Deutsch, Englisch und Arabisch
durchführt. Aus ihrer Arbeit im Offenen Frauentreff weiß sie, wie wichtig der Austausch unter den Frauen ist. „Sie können hier ihre Fragen stellen und sich über die Arbeitswelt in Deutschland
informieren. Viele Frauen, auch Mütter, sind schon in der Ausbildung und erzählen
über ihre trotz der Herausforderungen erzielten Erfolge. Sie sind Vorbilder für die anderen.“ Der Frauengesprächskreis trifft sich immer freitags vormittags in der Volkshochschule, Trift 17.
Interessierte erreichen Dunja Djamrak per E-Mail an d.djamrak@vhs-celle.de oder per Telefon (05141) 208 75
06.
„Nach wie vor kommen neue Geflüchtete in den Landkreis Celle, die zunächst schnell Deutschkurse suchen“, ergänzt Stephan Sänger die Ausführungen seiner LINA-Teamkolleginnen. Er bedauert, dass die
Landesförderung für Sprachkurse zurückgefahren wurde, da jetzt fast alle Personengruppen Zugang zu den Integrationskursen des Bundes haben. „Dies führt zu langen Wartezeiten und verzögert
insgesamt den Zugang in den Arbeitsmarkt.“
LINA ist ein Gesamtprojektverbund der Volkshochschulen in den Kreisen Celle, Lüneburg und dem Heidekreis sowie – neu im Verbund – dem Landkreis Harburg. Das Projekt wird im Rahmen des Programms
„WIR – Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union gefördert und ist Teil des Integrationsplans
der Bundesregierung Deutschland.
Das LINA-Beratungsteam ist unter Telefon (05141) 907376 und 2087506 sowie per E-Mail an lina@vhs-celle.de erreichbar. Beratungsort
ist die Volkshochschule (VHS) Celle, Trift 17.